Der Duft des Herbstes

Der Herbst ist der Frühling des Winters, heißt es. Heuer kommt mir alles ein wenig verschoben vor. Die Rosen sind nackt, beinahe alle Blätter sind abgefallen, der Nussbaum deutet schon eher in den November und an vielen anderen Sträuchern und Bäumen zeigt sich die Herbstfärbung viel früher als sonst. Wenn man einen Garten liebt, entwickelt man mit der Zeit ein ganz feines Sensorium für den „richtigen Zeitpunkt“ der Pflanzen. Ich persönlich orientiere mich auch meist am Duft, das kann ich aber niemandem erklären, klingt ja auch komisch. Aber für mich riechen die Jahreszeiten sowieso unterschiedlich, aber auch die Pflanzen selber entwickeln im Zeitverlauf einen ganz besonderen Geruch. Es gibt bei mir im Garten eine Ecke vor den Stiegen in den unteren, schattigeren Bereich, da riecht es zum Herbstbeginn bezaubern süßlich. Am liebsten würde ich die Stufen gleich ein paar Mal auf und ab gehen um dann eine Nase voll mit ins Haus zu nehmen. Eben habe ich Rasen gemäht, ist heuer gar nicht so leicht zwischen den Regentagen eine Lücke zu finden, in der man schnell durchstarten kann. Auch hier gilt: der Rasen riecht im Herbst anders, ich schwör´s, zumal sich zum Rasenschnitt die gehäckselten Blätter dazumengen, bei mir sind es zum Beispiel die Nussbaumblätter, Blätter vom Apfelbaum oder der Davidia (Taschentuchbaum) und die der Sommermagnolie und das ergibt eine ganz besondere Mischung – eine Privatmischung sozusagen, so riecht nur mein Garten.

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