Herbstzeit.Los!

Herbstzeitlose

Es sind die vielen Spinngewebe im feuchten Gras, in denen die Sonnenstrahlen gülden glänzen. Es ist dieser glasklare Himmel in tiefem Blau und der schier unendliche Blick vom Gipfel, der die Berge wie Schablonen immer mehr verblassen lässt, je weiter sie entfernt liegen. Und es sind die Farben der Blumen und Pflanzen, die sich nicht – so wie im Sommer – förmlich aufdrängen, nein, sie zeigen kraftvoll und verhalten zugleich in letzten Blüten und Samenständen, was sie einmal waren und genau darin liegt der besondere Charme. Meine liebste Jahreszeit ist der Herbst.

Wiesen übersät mit Herbstzeitlosen, zart und lila, einzeln und in Gruppen. Enziane in mauve und blau, in den Ebereschen locken die roten Beeren, noch blüht es überall, draußen und im Garten. Violette Zwetschken hängen in dicken Trauben am Baum, die Äpfel sind bereit für die Ernte. Die Natur zeigt mit all ihrer Kraft was in ihr steckt, bevor sie sich zur Ruhe begibt.

Dabei fällt mir Ernst Jandl ein, der ein amüsantes Gedicht über die Vergänglichkeit der Menschen schrieb, das so gar nicht trist ist und gut zu meinen Herbstgedanken passt:

wir sind menschen auf den wiesen
bald sind wir menschen unter den wiesen
und werden wiesen und werden wald
das wird ein heiterer landaufenthalt

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