Spalierobst statt Thujenhecke

Fängst du an einer Ecke an, kommt gleich die nächste dran. Also – viel Aus- und Eingegraben wurde in den vergangenen Tagen. Die größte Errungenschaft ist statt der grauslichen Thujenhecke, die jedes Jahr beim Schneiden allergische Reize auslöste, eine wunderschöne Spalierobsthecke. Naja, ich weiß, das ist natürlich etwas übertrieben, immerhin sind es noch kleine, kahle Bäumchen, aber was noch nicht ist wird sicher bald.

Das heißt, erst wurde die Thujenhecke gekappt um Luft und Sonne für die kleinen Obstbäumchen zu schaffen. Zwei kahle Thujenstämme blieben gleich als Haltevorrichtung für die Spanndrähte stehen. Alleine die Suche nach geeigneten Obstsorten und Baumformen war das reinste Vergnügen. Fündig wurde ich in einer Baumschule im Waldviertel, ca. 1 Stunde von Linz entfernt. Die Sortenauswahl war nicht sehr groß, ich bin im April auch reichlich spät dran, die Bäumchen sind jedoch sehr schön auf zwei Etagen vorgeformt. Zumindest die zwei Apfelbäume, der Sorte „Prinz Albrecht von Preußen“ und „Gravensteiner“ und die Birne „Klapps Liebling“. Sie wird hoffentlich eine befruchtende Freundschaft mit der vorhandenen „roten Williams Birne“ eingehen. Die Marille hingegen muss erst gezogen werden, die Sorte „Ananasmarille“ mit dem Geschmackshinweis „melonenhaft“ reizte mich einfach.

Meine Nachbarn sind auch ganz glücklich, nun keine unansehnliche Hecke mehr vor den Augen zu haben und so beschlossen sie als Pendant auch Spalierobst auf ihrer Grundstücksgrenze zu setzen. Welch ein Gewinn für alle!

Neu eigezogen ist eine schwarze Ribisel, eine Ergänzung zu den roten Sorten. Und die Himbeeren wurden um eine goldene Variante und eine Herbstsorte ergänzt und zudem gemeinsam an einen sonnigen Platz vor eine Mauer verpflanzt. Nun muss ich nur noch die Katze überzeugen, dass sie ihr Örtchen an einen anderen Platz im Garten verlegt.

Außerdem konnte ich wieder einmal nicht widerstehen – drei neue Rhododendren leisten nun den vorhandenen Sträuchern Gesellschaft. Digitalis, Phlomis, Penisetum und zahlreiche andere Stauden sind hinzugekommen. Der tägliche Streifzug durch den Garten gleicht nun einem Freudentanz. Hier eine Neuentdeckung, dort alte Bekannte und viele hübsche Knospen. Ist es nicht herrlich im Garten, dabei hat die Saison doch erst angefangen! Ich kürzlich zu meiner Tochter: Ich weiß nicht, heuer bin ich ganz verrückt nach dem Garten. Sie: Mama, das ist nicht mehr als sonst. Und sie hat recht.

3 Gedanken zu “Spalierobst statt Thujenhecke

  1. Einspruch Eure Ehren. Die Sortenauswahl beim Artner ist riesengross, nur nicht bei den Spalierbäumchen und die findet man/frau gerade nur in jeder zehnten Baumschule. Die Birn‘ war der Liebling eines Herrn „Clapp“, der nicht aus der Klappsmühle stammte. Und das Graserl schreibt man mit Doppel-„n“, Pennisetum (Freud’scher Vertipper?). Ansonsten danke für den gartenappetitanregenden Stimmungsbericht aus dem Gartenparadies.

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