Pflanzen in Äthiopiens Semienbergen

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Heute möchte ich einfach einen bildhaften Rückblick auf meine Äthiopienreise zu Jahresbeginn geben. Ich erinnere mich zu gerne an eine anstrengende, aber ganz tolle Reise mit vielen wunderbaren Eindrücken und hier natürlich der Schwerpunkt: Pflanzen.

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Bin dann mal kurz Wandern

Das Pfingstwochenende ließ ja kaum Regenlücken für eine ausgiebige Aktivität in der Natur. Trotzdem hatte ich am Samstag ein unbändiges Kribbeln in den Beinen, packte den Hund und fuhr ins Voralpenland. Der Wettergott zog auf der kurzen Wanderung alle Register, von Sonnenschein, über Nieseln bis Graupeln und ziemlich scharfem Wind.

Wenn man eine Strecke jedes Jahr, oder gar mehrmals im Jahr geht, sind viele Plätze abgespeichert, wo die eine oder andere vertraute Blume steht. Und so freute ich mich gestern auf das erste Knabenkraut (eine Orchideenart) da rechts oben, am Sonnenhang entlang der Schotterstraße , auf noch nicht ganz aufgeblühte Waldvögelchen (Cephalanthera) entlang des Weges, die hübsche Bergflockenblume unterhalb eines Felsen, weiter oben am Hangrücken auf ganz frischen Bärlauch und die bizarren Blätter des schwarzen Germer (Veratrum niger) und die Primeln, deren Blüten nun zur Neige gehen.

Die großzügigen Wiesen oberhalb der Bauernhöfe sind über und über voll mit bunten Blumen. Voriges Jahr fotografierte ich den wunderhübschen Blumenstrauß. Gestern habe ich wieder Blumen für einen bunten Strauß zusammengetragen. Siehe da, Nelken, Akelei, Storchenschnabel, Glockenblumen, und vielerlei andere Wiesenblumen finden sich auch in meinem jetzigen Frühlingsblumenstrauß wieder. Ich hatte eigentlich angenommen, dass die Vegetation heuer – bedingt durch den milden Winter und die vielen warmen Frühlingstage – ihrer Zeit voraus wäre.

 

Zum Heulen schön, du Taschentuchbaum

Wer ein paar Tränen verdrücken will, egal ob aus Freude oder vor Trauer, der ist jetzt in meinem Garten herzlich Willkommen. Ich kann Trost spenden, besser gesagt, meine Davidia involucrata. Der Taschentuchbaum blüht heuer zum ersten Mal so richtig und das löst bei mir ehrlich gesagt fast Freudentränen aus. Denn lange habe ich darauf gewartet.

Vor rund zehn Jahren wurde der Strauch von mir gepflanzt. Ich war damals auf einer Gartenreise in England. Wir besuchten einen entzückenden Cottagegarten, typisches englisches Häuschen mit Reetdach, der Garten und die Pflanzen wie aus einem verzaubernden Märchen, auf jeden Fall stand dort eine Davidia in voller Blüte. Ich kannte den Baum zwar schon davor, aber hier fiel meine endgültige Entscheidung – ich brauche eine Davidia. Wieder zu Hause beauftragte ich eine Gärtnerei mit der Bestellung, lagernd gab es die Exotin nicht.

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In den Morgen – und Abendstunden ist der sonst nicht so starke Kontrast zwischen Blätter und Blüten am besten erkennbar. Besonders hübsch finde ich, wenn die zwei weißen, hängenden Blütenblätter mit dem schwarzen Knopf in der Mitte zierlich im Wind tänzeln. Dann ein paar Minuten auf der Liege darunter Platz nehmen und in den Himmel träumen. Gibt´s etwas Schöneres?

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Vitamine selbstgebastelt

Der Freitagnachmittag war der Vitaminvorsorge gewidmet. Die Salatpflanzen im Hochbeet haben sich mittlerweile prächtig entwickelt und sogar den Schneesturm vor einigen Tagen ohne Schaden überstanden. Bald werde ich den ersten Salat ernten können. Besonders freue ich mich auf die Sorte Forellenschluss, so nett der Name und auch sein Aussehen finde ich besonders hübsch. Vom Rhabarber gleich daneben konnte ich schon einige Stängel ernten und zu Kuchen verarbeiten.

Salat Forellenschluss
Sorte Forellenschluss
 
Vitamine mit Rhabarber
Rhabarber hat viele Vitamine
Die Tomatenpflanzen pflege ich auf unserem Wochenmarkt zu kaufen, sie haben sich noch jedes Jahr als besonders robust und weitgehend krankheitsresistent bewährt. Einige setzten bereits erste Blüten an, die Buschtomate weist sogar schon kleine Früchte auf. Wie freue ich mich schon auf die sonnenwarmen, köstlichen Früchte direkt vom Strauch in den Mund geerntet.

Nichts geht über richtig reife Früchte direkt aus dem eigenen Garten. Dauergäste auf der Terrasse sind nunmehr Melanzane und Physalis. Beide haben sich als völlig problemlos und pflegeleicht erwiesen. Neu eingezogen ist eine gelbe Himbeere und eine zweite rote, ich finde, davon kann man nicht genug im Garten haben. Die Ribisel blühen verheißungsvoll, und obwohl ich noch einige vom Vorjahr im Tiefkühlfach lagernd habe, mache ich mir keine Gedanken über die Verwertung. Der Ribiselkuchen nach einem Rezept meiner Oma findet immer reißenden Zuspruch.

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Blühende Ribisel oder auch Johannesbeeren genannt
Früher hatte ich einige Obstbäume, bis schließlich Marillen- und Zwetschkenbaum innerhalb eines Jahres der „Schlag“ getroffen hat. In kürzester Zeit starben die Äste ab und die Blätter hingen vertrocknet an den Zweigen. Ein kleiner Birnbaum wächst sich gut ein und er macht große Freude, die rote Williams schenkt mir jedes Jahr ein paar süße Früchte mehr.  Mittlerweile habe ich wirklich keinen Platz mehr für neue Obstbäume. Und weil die Verlockung trotz allem immer wieder siegt, habe ich gerade wegen des Platzmangels zwei neue Obstbäume, eine Marille und eine Weichsel, in einen Topf gepflanzt. Beide stehen nun auf der Terrasse und sobald irgendwo eine Lücke auftut und der Platz passt, werde ich sie aufpflanzen.

Unlängst entdeckte ich bei Wayfair eine Grafik mit sogenanntem „Superfood“. Bei dem Gedanken, was ich davon noch alles gerne hätte, wird mir ganz schwindlig. Einer kleiner Anfang ist heuer erstmalig die Kartoffelsaat. Im Garten meiner Freundin, wo auch das schöne Glashaus steht, das heuer rechtzeitig bepflanzt wurde, starten wir erstmals einen Versuch mit eigenen Kartoffeln. Mich erinnert das an meine Kindheit, als wir am Bauernhof meiner Großeltern den Acker bestellten, ich am Traktor mitfahren durfte und alles sehr abenteuerlich fand.